Mit 32.000 km auf dem Tachometer, 20.000 Fotos und 10 Stunden Filmmaterial im Gepäck, treten wir die Heimreise nach Deutschland mit Frachtschiff “Grande Buenos Aires” an.
Von der Reederei, des gebuchtes Frachtschiffes wurde gesagt, dass das Schiff Anfang September in Buenos Aires ist. Also legten wir den letzten Abschnitt unserer Reise durch Uruguay so, dass wir pünktlich in der Hauptstadt von Argentinien sind und noch ein paar Tage zum Erkunden der Stadt haben.
Als ob wir es nicht geahnt hätten, natürlich hat das Schiff Verspätung, und das nicht zu knapp. Nun ist es nicht schwer, in Buenos Aires die Zeit herum zu bekommen. Viele Stadtteile laden dazu ein, genauer erkundet zu werden. Am besten bekommt man einen Überblick, wenn man einer Stadtrundfahrt teilnimmt. Und diese ist clever geregelt. Gefällt es einem an einen Ort, steigt man aus, sieht sich alles genauer an und steigt in den nächsten Bus wieder ein. Mit einem Ticket kann man diesen Service den ganzen Tag nutzen. Den Stadtteil “La Boca” darf man dabei auf keinem Fall auslassen. Er hat uns am besten gefallen. Hier tanzen die Leute auf der Straße Tango, die Häuser sind “kribblebunt” angemalt und das Thema Fußball ist, wegen Diego Armando Maradona, in aller Munde. Überall spielt Musik und kleine Künstler stellen ihre Werke aus.
Der Stadtteil “La Boca” – Die Häuser sind mit dem Rest der Schiffsfarben, die die Hafenarbeiter benutzten, angemalt worden.
Im Stadtteil “La Boca” ist der Tango zu Hause.
Der komplette Gegensatz ist dazu das neue Hafenviertel “Puerto Madero” von Buenos Aires. Hier möchte wahrscheinlich jeder gerne arbeiten, in einer der Hochhäuser namenhafter Banken- und Versicherungsunternehmen. Viele Angestellte tragen hier nur den feinsten Zwirn und hier essen zu gehen, ist nicht nur chic, sondern gehört genauso zum guten Ton, wie das Mobile Phone und der Laptop. Wir fallen natürlich mit unseren Globetrotterklamotten total aus dem Rahmen, was uns aber nach so langer Zeit überhaupt nicht mehr stört. Im Gegenteil – wir genießen die Hafenpromenade und beobachten das bunte Treiben.
Sollte man sich in Buenos Aires zufälliger Weise am Wochenende aufhalten, dann ist es fast Pflicht, sich den Flohmarkt in “San Telmo” anzusehen. Hier gibt es alles! Angefangen vom kitschigen “Klimbim”, über gutes Antiquariat, bis hin zu selbst gefertigten kleinen Kunstgegenständen. Es ist erstaunlich, wie viele junge Leute versuchen, sich durch gute Ideen zu verwirklichen und davon auch zu leben. Ihr Ideenreichtum scheint unerschöpflich zu sein. Wir versuchen das Flair mit Foto und Film festzuhalten und es nach Deutschland mitzunehmen.
Wir durfen diesen Flohmarkt zweimal erleben und so kann man sich ausrechnen, wie lange wir noch auf “unser” Schiff warten mussten – fast vierzehn Tage lang. Zum Glück war unsere Unterkunft nicht zu teuer, denn die Urlaubskasse hatte nun, nach mehreren Monaten, nur noch wenig zu bieten. Trotzdem möchten wir die Zeit in Buenos Aires nicht missen, denn die Stadt hat soviel zu bieten und gibt sagenhafte Impulse.
Die Reise geht zu Ende.
Abschied von Südamerika im Hafen von Buenos Aires
Am 26. September 2011 gingen wir an Bord der “Grande Buenos Aires”. Die Überfahrt nach Europa dauerte ca. 4 Wochen. Am 20. Oktober 2011 sind wir wieder im Freihafen von Hamburg angekommen. Damit schließt sich der Kreis einer wunderbaren Reise, die wir jederzeit wiederholen würden.
Buenos Aires – ganz sicher eine Reise wert